Hier kommen einige der spannendsten Legenden, die das Land seit Jahrhunderten prägen und noch immer lebendig sind.
1. Die Legende des Goldenen Fisches
Eine der bekanntesten Legenden aus Myanmar ist die des Goldenen Fisches, der in den Gewässern des Inle-Sees leben soll. Der Legende nach war dieser Fisch einst ein gewöhnlicher, aber wunderschöner Fisch, der in den klaren Gewässern des Sees lebte. Eines Tages jedoch, als die Prinzessin des Königreichs den See besuchte, verlor sie ihren kostbaren Ring und war verzweifelt. In ihrer Verzweiflung bat sie den Fisch um Hilfe, und der Fisch tauchte mit dem Ring auf, der der Prinzessin ihr Glück zurückbrachte. Als Dank verwandelte sich der Fisch in purem Gold und schwamm fortan als goldenes Wesen durch den Inle-See. Heute noch gibt es Geschichten, dass die Menschen, die den See besuchen, von diesem magischen Fisch gehört haben, und der Glaube an den Goldenen Fisch wird von Generation zu Generation weitergegeben.
2. Die Entstehung der Shwedagon-Pagode
Die Shwedagon-Pagode in Yangon ist nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch von einer faszinierenden Legende umgeben. Der Geschichte nach entstand die Pagode vor mehr als 2.600 Jahren, als der Buddha nach Myanmar reiste, um seine Lehren zu verbreiten. Zwei Kaufleute aus der Region, Tapussa und Bhallika, baten den Buddha um ein heiliges Relikt. Der Buddha gab ihnen acht Haarsträhnen, die sie sorgfältig in einem goldenen Behälter bewahrten. Als sie nach Myanmar zurückkehrten, beauftragten sie den Bau einer Pagode, um die Relikte des Buddha zu beherbergen. Diese Pagode, die mit der Zeit die Shwedagon-Pagode wurde, ist heute ein zentrales religiöses und kulturelles Symbol für das Land und zieht Jahr für Jahr Pilger aus der ganzen Welt an.
3. Der Mythos des Geisterwaldes in Kyaiktiyo
Der Kyaiktiyo-Felsen, auch als "Goldener Felsen" bekannt, ist nicht nur wegen seiner besonderen Form faszinierend, sondern auch wegen der Legende, die sich um ihn rankt. Der Felsen liegt auf einem kleinen Berg im Süden Myanmars und ist bekannt für seine Erscheinung: Ein massiver Felsen scheint direkt auf einem winzigen Punkt zu balancieren. Laut einer alten Legende wird der Felsen von einem Haar des Buddha gehalten, das in einem goldenen Schrein auf der Spitze des Felsens verwahrt wird. Der Glaube besagt, dass der Felsen nur durch die Macht des Buddha an seinem Platz bleibt und nicht herunterfällt. Es wird auch erzählt, dass der Felsen von Geistern bewohnt wird, die Reisende beschützen. Der Kyaiktiyo-Felsen zieht Pilger und Abenteurer an, die hoffen, durch den Besuch des heiligen Ortes Segen und Schutz zu erfahren.
4. Die Legende der Naga-Königin
Die Naga, mystische Schlangenwesen, spielen in der myanmarischen Folklore eine wichtige Rolle. Die bekannteste Naga-Geschichte ist die der Naga-Königin, die sich in einen Menschen verliebte. Der Naga-König, das mächtige Wesen, das die unterirdischen Wasserquellen Myanmars bewachte, hatte eine Tochter, die so schön war wie der Mond. Die Naga-Königin verliebte sich in einen mutigen Prinzen, der ihre wahre Natur nicht kannte. Als die Prinzessin ihm von ihrer Herkunft erzählte, verwehrte der Prinz ihre Hand, aus Angst vor ihrem Naga-Erbe. Doch die Liebe der Naga-Königin war so stark, dass sie ihre Schlangenform ablegte, um als Mensch zu leben. Als Zeichen ihrer Liebe und Hingabe schenkte sie dem Prinzen eine magische Perle, die Wünsche erfüllte. Der Glaube an die Naga ist in Myanmar weit verbreitet, und die Vorstellung von Naga-Wesen als Beschützer des Wassers und der Natur hat das Land tief geprägt.