Thailand ist ein Land der Tempel – über 40.000 gibt es hier, jeder mit einer eigenen Geschichte, Architektur und Bedeutung. Doch einige heben sich durch ihre Einzigartigkeit besonders hervor. Hier sind fünf außergewöhnliche Tempel, die nicht nur optisch, sondern auch kulturell und spirituell beeindrucken.
Wat Rong Khun – Das Weiße Wunder in Chiang Rai
Wat Rong Khun, besser bekannt als der Weiße Tempel, liegt im Norden Thailands in der Provinz Chiang Rai. Dieser moderne Tempel, entworfen vom Künstler Chalermchai Kositpipat, verbindet traditionelle buddhistische Architektur mit zeitgenössischer Kunst.
Seine schneeweißen Fassaden stehen für die Reinheit Buddhas, während die spiegelnden Glasfragmente im Putz das Licht der Erleuchtung symbolisieren. Der Weg über die Brücke, flankiert von gequälten Händen, soll die Versuchungen und Leiden des menschlichen Lebens darstellen. Im Inneren überraschen Wandmalereien, die Figuren aus der Popkultur wie Superman und Darth Vader zeigen, und so ein Gespräch über moderne Versuchungen anregen.
Wat Pa Maha Chedi Kaew – Der Tempel aus Bierflaschen
In der Provinz Sisaket im Nordosten Thailands steht Wat Pa Maha Chedi Kaew, auch „Tempel der Millionen Flaschen“ genannt. Dieser beeindruckende Komplex wurde aus über 1,5 Millionen grünen und braunen Bierflaschen errichtet. Die Mönche begannen in den 1980er-Jahren, die Flaschen zu sammeln und als Baumaterial zu verwenden – ein Paradebeispiel für nachhaltiges Bauen.
Jede Struktur, von der Haupthalle bis hin zu den Toilettenanlagen, besteht aus Glasflaschen, die nicht nur ästhetisch, sondern auch umweltfreundlich sind. Selbst die Deckel der Flaschen wurden genutzt, um kunstvolle Mosaike zu kreieren.
Wat Samphran – Der Drachen-Tempel
Nur etwa 40 Kilometer westlich von Bangkok liegt Wat Samphran, ein rosa Tempelturm, der von einem riesigen, grün-schuppigen Drachen umschlungen ist. Der 17-stöckige Turm, der etwa 80 Meter hoch ist, symbolisiert Stärke und Schutz. Besucher können durch den inneren Gang des Drachen hinaufsteigen und von oben die Aussicht genießen.
Der Tempel ist weniger bekannt und oft nicht überlaufen, was ihn zu einem ruhigen Ort macht, um die Mischung aus Fantasie und Spiritualität zu erleben. Neben dem Drachen gibt es auf dem Gelände auch Statuen und Schreine, die buddhistische und taoistische Einflüsse vereinen.
Wat Phra Dhammakaya – Der goldene UFO-Tempel
In der Nähe von Bangkok, in der Provinz Pathum Thani, erhebt sich Wat Phra Dhammakaya, der größte Tempel Thailands. Seine futuristische Architektur erinnert an ein goldenes UFO oder ein gigantisches Mandala. Im Zentrum thront eine massive, goldene Kuppel, die mit über 300.000 Buddha-Statuen bedeckt ist.
Der Tempel ist bekannt für seine Massenmeditationen, bei denen tausende Anhänger zusammenkommen, um innere Ruhe zu finden. Die gigantischen Dimensionen des Tempels und die organisierte Struktur seiner Veranstaltungen hinterlassen einen bleibenden Eindruck, wenn auch nicht ohne Kontroversen.
Wat Tham Sua – Der Tigerhöhlen-Tempel
Wat Tham Sua in Krabi, im Süden Thailands, liegt auf einem Hügel und bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Kalksteinformationen und die Küstenlinie. Der Tempelkomplex umfasst Höhlen, in denen angeblich einst Tiger lebten, sowie Schreine und Statuen.
Die größte Herausforderung ist der Aufstieg: Über 1.200 steile Stufen führen zur Spitze, wo eine massive goldene Buddha-Statue und ein Panoramablick als Belohnung warten. Der Tempel zieht nicht nur Pilger, sondern auch Abenteurer an, die die Herausforderung des Aufstiegs suchen.