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Vietnam

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Bevölkerung & Geschichte

Vietnam, ein Land mit einer faszinierenden Mischung aus uralter Geschichte und modernem Aufbruch, bietet tiefe Einblicke in seine bewegte Vergangenheit und reiche Kultur. Geprägt von beeindruckenden Dynastien, Kolonialherrschaft und einem langen Unabhängigkeitskampf, ist Vietnam heute eine Republik, die Tradition und Fortschritt geschickt miteinander verbindet.

Geschichtliche Highlights

Die Geschichte Vietnams reicht mehr als 2.000 Jahre zurück. Bereits im Jahr 2879 v. Chr. soll die mythische Hùng-Königsdynastie das Land begründet haben. Später formte die chinesische Herrschaft, die über tausend Jahre dauerte, die vietnamesische Kultur nachhaltig. Die Unabhängigkeit wurde im Jahr 939 n. Chr. mit der Schlacht am Bạch-Đằng-Fluss erkämpft, wodurch das eigenständige Đại Việt entstand.

In der Neuzeit hinterließen die Franzosen tiefe Spuren während ihrer Kolonialherrschaft, die 1887 begann und bis 1954 andauerte. Die berühmte Schlacht von Điện Biên Phủ markierte das Ende der französischen Kontrolle. Danach folgten der Vietnamkrieg und die Teilung in Nord- und Südvietnam, bis das Land 1975 wiedervereint wurde. Heute ist Vietnam eine sozialistische Republik, die sich zunehmend wirtschaftlich öffnet, während sie an ihrem politischen Einparteiensystem festhält.

Politik und Gesellschaft

Die Sozialistische Republik Vietnam wird von der Kommunistischen Partei Vietnams geführt. Die Partei dominiert alle Bereiche der Politik, doch in den letzten Jahrzehnten hat sich das Land wirtschaftlich stark liberalisiert. Seit den Đổi-Mới-Reformen in den 1980er-Jahren verfolgt Vietnam einen Kurs, der staatlich gelenkte Wirtschaft und Marktorientierung kombiniert. Dies hat nicht nur die Lebensbedingungen vieler Vietnamesen verbessert, sondern auch ausländische Investoren ins Land gelockt.

Gesellschaftlich spielt die Familie eine zentrale Rolle. Respekt gegenüber älteren Menschen ist tief in der Kultur verankert, und traditionelle Werte koexistieren mit einer wachsenden urbanen, modernen Lebensweise. Der Einfluss des Buddhismus und Konfuzianismus ist deutlich spürbar, auch wenn Vietnam offiziell ein säkularer Staat ist.

Kulturelle Etiquette

In Vietnam sind Höflichkeit und Zurückhaltung wichtige Werte. Lautes oder konfrontatives Verhalten wird vermieden, besonders in der Öffentlichkeit. Beim Besuch von Pagoden oder Tempeln ist es wichtig, angemessene Kleidung zu tragen, die Schultern und Knie bedeckt. Schuhe werden vor dem Betreten eines Tempels oder Hauses ausgezogen.

Das gegenseitige Schenken ist ein Zeichen von Respekt und Zuneigung, doch sollte man Geschenke mit beiden Händen überreichen und sich nicht wundern, wenn sie erst später geöffnet werden. Ein Lächeln ist oft die erste und wichtigste Form der Kommunikation und wird auch in schwierigen Situationen als Zeichen von Respekt genutzt.

Wissenswertes für Reisende

Vietnam hat drei klimatische Zonen, und das Wetter variiert stark zwischen Nord, Zentral und Süd. Während der Monsunzeit, die je nach Region unterschiedlich ausfällt, kann es zu starken Regenfällen kommen. Reisende sollten sich vorab über die beste Reisezeit für ihre Ziele informieren. Auch die vietnamesische Küche ist ein Highlight: Von der berühmten Pho-Suppe bis zu frischen Frühlingsrollen bietet das Land ein kulinarisches Abenteuer.

Der vietnamesische Dong (VND) ist die offizielle Währung, und Bargeld ist vielerorts bevorzugt. Es gibt ein stark wachsendes Netzwerk an Geldautomaten, besonders in größeren Städten und Touristenzentren. Englisch wird immer mehr gesprochen, vor allem von jüngeren Vietnamesen, aber ein paar Grundkenntnisse in Vietnamesisch können viel Wertschätzung hervorrufen.

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